La Colombe-Partnerschaft über Generationen
Angefangen hat alles 1970. Werner Ninck aus Blankenburg im Simmental erhielt eine Anfrage eines angolesischen Pfarrers, ob er einen jungen Theologiestudenten, Martin Neves, unterstützen könne. Werner Ninck stieg auf die Anfrage ein – ohne Kenntnis der näheren Umstände und im Vertrauen auf Gott, dass das Geld schon an den richtigen Ort kommt. Nach erfolgreichem Studium heiratete Martin Neves und bekam mit seiner Frau Isabelle sechs Kinder. Die zweite Generation Ninck unterstützte die zweite Generation Neves in ihrer Ausbildung. 2003 beschloss der Familienrat Ninck, Christian Ninck in den Kongo zu schicken um persönlich mit der Familie Neves Kontakt aufzunehmen. Er wurde überrascht, wie aktiv sich die Familie für die Bedürftigen in ihrer Umgebung einsetzte und Bildungs- und Sozialprojekte plante oder bereits unterstützte. Bei diesem ersten Besuch wurde beschlossen, in Kinshasa die Fondation La Colombe RDC (Demokratische Republik Kongo) zu gründen. Zeitgleich entstand in der Schweiz der Verein La Colombe Suisse.
Daraus ist eine mehr als zwanzigjährige Partnerschaft entstanden.
Vision der Focol:
Mehrwert für die Bevölkerung schaffen
Die Vision der Fondation La Colombe (Focol) in der Demokratischen Republik Kongo ist ambitiös: «Die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung und die Verringerung der Armut». So zitiert der Leiter der Focol, Gilchrist Neves aus den Grundsätzen. Die Focol setzt dazu auf mehrere Pfeiler: Die Bildung in verschiedenen Bereichen, die Förderung der Gründung nachhaltiger sozioökonomischer Unternehmen und die Vermittlung von klaren Werten in der Gesellschaft, wie zum Beispiel Ehrlichkeit und Ablehnung der Korruption. Dazu Gilchrist Neves: «Mit Transformation in Berufsbildung und Unternehmertum wollen wir einen Mentalitätswandel fördern, einen Mehrwert in der armen Bevölkerung von Kinshasa schaffen und die Arbeitslosigkeit bekämpfen».
Kongo-Kinshasa:
Rohstoffreiches Land mit armer Bevölkerung
Kongo ist nach Algerien das zweitgrösste Land Afrikas. Flächenmässig entspricht es einer Ausdehnung von Spanien bis nach Schweden. Ein grosser Teil Kongos ist Regenwald. Von den rund 100 Millionen Einwohner leben über 16 Millionen in Kinshasa, der grössten Stadt Afrikas. Von 1885 bis 1960 stand das Land unter belgischer Kolonialherrschaft. Die Herrschaft des belgischen Königs Leopold II. gilt als eines der grausamsten Kolonialregime. Nach der Unabhängigkeit wurde das Land während über dreissig Jahren von Mobutu diktatorisch regiert. Erst 2006 fanden erstmals freie Wahlen statt. Noch immer wird das Land autoritär regiert. Die Korruption ist weit verbreitet. Auch unsere Partnerorganisation leidet darunter. Das Land ist reich an Rohstoffen. Auch die Bedingungen für die Landwirtschaft sind sehr gut. Dennoch gehört die Bevölkerung zu den ärmsten der Welt. Die Landflucht ist sehr gross, Kinshasa wächst stark. Mehr dazu auf Wikipedia.
Die Karte von der Webseite www.kongo-kinshasa.de zeigt das Ausmass der Demokratischen Republik Kongo (rote Umrisse) im Vergleich zu Europa. Die Webseite wird unterhalten von einem Kongolesen, der seit einigen Jahren in Deutschland lebt, Iseewanga Indongo Imbanda. Auf der Webseite stellt er viele nützliche Informationen zum Land, zu den verschiedenen Ethnien und Religionen, zur Wirtschaft, Politik und Kultur zur Verfügung. Er publiziert auch fast täglich aktuelle Informationen aus dem Kongo.